Wenn die Fachlehrerin Melanie Föll mit ihrem Hund Willi durchs Schulhaus läuft, hellen sich viele Gesichter auf. „Ich werde kaum noch gegrüßt“, erzählt Föll lachend. „Alle grüßen Willi!“.
Denn Willi hat jede Menge Fans. Seit Anfang des Schuljahres unterstützt er Melanie Föll im Theorie-Unterricht angehender Maler*innen und Lackierer*innen ein bis zwei Mal pro Woche für etwa zwei Schulstunden. Allein die Anwesenheit des freundlichen Hundes sorgt schon für Entspannung: Schulhunde, so zeigen Untersuchungen, können den Stresspegel bei Schülerinnen und Schülern nachweisbar senken. Sogar bei Angststörungen kann Willi helfen. „Willi mag jeden“, betont Melanie Föll. „Bei ihm gibt es keine Außenseiter und er unterscheidet auch nicht zwischen beliebten und unbeliebten Schülerinnen und Schülern.“
Aber Willi kann noch mehr: Man kann ihn im Unterricht zur Unterstützung einsetzen. Er kann zum Beispiel würfeln oder auf eine Klingel schlagen und so an Lernspielen teilnehmen.
Aber wie wird ein Hund nun zum Schulhund? Der einjährige Willi ist ein französischer Wasserhund – auch Barbet genannt –, eine Rasse, die für ihre zugewandte Freundlichkeit bekannt ist. Er ist sehr sensibel und kann Stimmungen besonders gut erspüren. Gemeinsam mit Melanie Föll hat er eine umfangreiche Ausbildung durchlaufen. In 50 Theorie- und 60 Praxisstunden lernt Willi beispielsweise, wie er stressresistent und unempfindlich gegenüber Lärm wird oder kleine Aufgaben im Unterricht übernimmt. Auch seine Besitzerin muss erkennen können, wann es Willi zu viel wird und welche Signale er dabei aussendet. Denn Voraussetzung für seine Teilnahme am Unterricht ist, dass es Willi dabei gut geht: Er muss satt sein, einen Spaziergang gemacht haben und während der Stunde braucht er ausreichend Wasser und einen Platz zum Ausruhen.