Die in Deutschland häufigste Form der Ausbildung ist die betriebliche Ausbildung, auch duale Ausbildung genannt. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass sie an zwei Ausbildungsorten – im Betrieb und in der Berufsschule – durchgeführt wird. Eine betriebliche Ausbildung dauert zwischen 2 und 3 ½ Jahren.
Die duale Ausbildung, gemeinhin als „Lehre“ bekannt, qualifiziert praxisnah für die Anforderungen des Berufslebens und bietet so eine solide Basis für das persönliche Weiterkommen. Die Arbeitgeber decken über sie maßgeblich ihren Bedarf an Fachpersonal. Ein wichtiger Pluspunkt: Der Ausbildungsbetrieb bezahlt eine monatliche Ausbildungsvergütung. Der Unterricht findet, zusätzlich zur Ausbildung im Betrieb, an der Berufsschule statt.
Ablauf der Ausbildung: Die Auszubildenden durchlaufen in der Regel in drei Jahren die Berufsschule um sich in ihrem Beruf zu qualifizieren. Diese Ausbildungszeiten können sich aber um ein halbes Jahr reduzieren (Lehrzeitverkürzung): zum einen, wenn bereits vorher erbrachte Leistungen (z.B. das Abitur) vom Ausbildungsbetrieb angerechnet werden, und zum anderen, wenn während der Ausbildung besonders gute Leistungen in der Berufsschule und im Betrieb erbracht werden.
Ziele der Ausbildung: Die duale Ausbildung endet mit der Prüfung vor der Kammer und in der Berufsschule mit der Berufsschulabschlussprüfung. Nach dem Ausbildungsverhältnis wird oft mit dem Ausbildungsbetrieb ein Arbeitsvertrag geschlossen. Gleichwohl stehen viele weitere Wege offen, wie ein Arbeitsverhältnis in einem anderen Unternehmen, oder eine weitere schulische Höherqualifizierung z.B. durch den Zusatzunterricht Fachhochschulreife.
Mit einer erfolgreich absolvierten dualen Ausbildung können die Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss damit einen dem Hauptschulabschluss gleichwertigen Bildungsstand erwerben. Sofern die erzielten Noten gut genug sind, können sich Auszubildende nach Abschluss der Berufsausbildung auch einen Abschluss zuerkennen lassen, der der Mittleren Reife entspricht. Insbesondere nach einer beruflichen Weiterqualifizierung, z.B. zum Meister, ist auch die Aufnahme eines Hochschulstudiums möglich.
Zusätzlich können parallel zur dualen Ausbildung berufliche Zusatzqualifikationen erworben werden. So ist zum Beispiel der Erwerb der Zusatzqualifikation Management im Handwerk oder des KMK-Fremdsprachenzertifikats möglich.
Zugangsvoraussetzungen: Auszubildende benötigen für den Besuch der Berufsschule einen gültigen Ausbildungsvertrag mit einem von der Kammer anerkannten Ausbildungsbetrieb. Bei Ausbildungsberufen, in denen die Grundstufe in Vollzeitform als einjährige Berufsfachschule durchgeführt wird, sind in der Regel ein Vorvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb und oftmals ein Hauptschulabschluss erforderlich.
Angebote: Die OSCAR-WALCKER-SCHULE bietet als gewerbliche Berufsschule folgende Berufsfelder an: Bautechnik, Holztechnik, Musikinstrumentenbau, Farbtechnik, Gesundheit, Körperpflege und Ernährung.