Bereits im Frühjahr dieses Jahres fand der erste Teil des durch das DFS-SFA (Deutsch-Französische Sekretariat für den Austausch in der beruflichen Bildung) geförderten Auszubildenden-Austauschs zwischen der Oscar-Walcker-Schule in Ludwigsburg und der BTP-CFA-Auvergne in Bains statt. Für drei Wochen fuhren acht deutsche Auszubildende verschiedener Berufsgruppen mit Werkstattlehrer Gerd Erath in die kleine französische Gemeinde ca. 150 km südwestlich von Lyon.
Vom 08.10. - 26.10. fand nun der Gegenbesuch durch acht Schüler aus Frankreich, darunter zwei Zimmerer, zwei Maurer und vier Schreiner, die alle gerade das 3. Lehrjahr begonnen haben, mit ihrem Lehrer statt. Im Mittelpunkt des dreiwöchigen Besuchs standen vor allem der fachliche, aber auch der soziale und kulturelle Austausch zwischen den Auszubildenden und auch den Lehrern.
Begrüßt wurden die französischen Gäste am ersten Tag durch den initiierenden Lehrer Gerd Erath, Schulleiter Andreas Moser sowie Vertreter von Betriebe, die das Projekt unterstützen. Die erste Woche verbrachten die Auszubildenden dann im Berufsschulunterricht in den Werkstätten der Oscar-Walcker-Schule. Deutsche und französische Schüler arbeiteten hier an gemeinsamen Projekten wie etwa Dachkonstruktionen, Klapphockern oder einer Mauer mit Rundbögen und Schullogo. Dabei konnten beide Seiten bereits erlerntes Wissen anwenden und sich zum Beispiel über unterschiedliche Techniken oder Materialien austauschen. Neben dem Schulunterricht wurde durch mehrere KollegInnen der Oscar-Walcker-Schule abwechslungsreiche Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung angeboten. Hier standen unter anderem Bogenschießen, Museumsbesuche oder gemeinsame Grillabende auf dem Programm.
In der zweiten und dritten Woche ging es für die Austauschschüler in verschiedene Betriebe. An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die Betriebe, die den Austausch unterstützt haben: Holzbau Muny in Kornwestheim, Holzbau Kapfenstein in Ludwigsburg, Schreinerei Reis in Möglingen, Schreinerei Kirnbauer in Ludwigsburg, Schreinerei Schneider in Walheim und das Bauunternehmen Karl Köhler in Besigheim.
Obwohl die Kommunikation oft mit Händen und Füßen stattfand, konnten die Schüler vielfältige Erfahrungen sammeln und auf den Baustellen kräftig mitarbeiten. Dabei fiel den französischen Auszubildenden am meisten auf, dass in Deutschland offenbar oftmals exakter gearbeitet wird, als sie es aus ihrer Heimat gewohnt sind.
Zum Abschied im feierlichen Rahmen mit allen teilnehmenden Schülerinnen und Schülern, den betreuenden Lehrkräften, der Schulleitung der Oscar-Walcker-Schule und Betriebsvertretern gab es zunächst viel Lob von allen Seiten. Im Anschluss bekräftigten auch die Auszubildenden beider Länder einstimmig die „tollen Erfahrungen und vielen Möglichkeiten“, die ein solcher Austausch bietet. Nach diesem ersten Durchlauf besteht somit von allen Seiten der Wunsch, die Kooperation der beiden Schulen dauerhaft weiterzuführen. Am Ende wurde auch nochmals bekräftigt, wie wichtig eine Fortsetzung des Projekts sei, „da die Erfahrungen für die Schüler wichtig sind und es sie weiterbringt."