Gut, dass wir sie haben, unsere Azubis der Abteilung Musikinstrumentenbau. Wenn auch so mancher von Klassenarbeiten, Korrekturen, Unterrichtsvorbereitungen und vorweihnachtlichem Einkaufsstress geplagte Lehrer energetische Verschleißerscheinungen zeigen mag – das Weihnachtskonzert am Ende des Kalenderjahres lässt sich so schnell keiner entgehen.
Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass die Aula der OWS zum diesjährigen Weihnachtskonzert am 18. Dezember um 19 Uhr wieder gut besucht war: Zahlreiche Lehrkräfte, Vertreterinnen und Vertreter der Schulleitung sowie Schülerinnen und Schüler hatten sich eingefunden. Ja sogar ehemalige Kolleginnen und Kollegen waren eigens zu diesem Anlass an die OWS geeilt um sich durch die musikalischen und künstlerischen Darbietungen der Musikinstrumentenbau-Azubis auf das nahende Weihnachtsfest einstimmen zu lassen.
Dabei sind die jungen Musiker aus dem zweiten Lehrjahr am Blockende selbst stark gefordert. Doch neben ihren schulischen Verpflichtungen, Klausurterminen und vollen Stundenplänen hatten sie es sich nicht nehmen lassen für diesen Abend ein abwechslungsreiches Programm auf die Füße zu stellen und fleißig zu proben. Und das hat sich gelohnt:
Moderiert von Tatjana Strewe und Raphael Haas aus der Orgelbau-Klasse 2OR1 sangen und musizierten die Schüler sich knapp eineinhalb kurzweilige Stunden durch insgesamt dreizehn Programmpunkte: Markus Wolf eröffnete das Konzert mit „Vom Himmel hoch“ an der hauseigenen Orgel. Manuel Schmitz parodierte mit seinem „Weihnachtswichtel“ die klassische Musikanalyse, gefolgt von der mundartlich vorgetragenen „Schwäb´schen Eisenbahn“, die Tatjana Strewe und Orgelbau-Lehrer Matthias Blind sangen. Musikalisch wurden die beiden von der Bläsergruppe begleitet, die oft auch zwischen den Stücken mit bekannten Weihnachtsklängen geschickt überleitete. Nach Hannes Herings „Mundharmonika-Improvisation“ aus dem Film „Ratatouille“ brachte Ahmad Abu Siam mit einer eigenen Komposition „Wherever you are“ ein „Hang“ zum Klingen. Dabei handelt es sich um zwei miteinander verbundene Halbkugelsegmente aus einem speziellen Stahlblech. Raphael Seyfang aus dem TGU, begleitet von Markus Wolf an der Orgel, wartete mit einer artistischen Jonglage auf, bevor Raphael Haas, Peter Friedrich und Sebastian Finkensiep das Stück „Rawhide“ interpretierten, bekannt aus der Filmkomödie „The Blues Brothers“ von 1980. Nach der humorvollen Sprechgesangseinlage „Gustav“ von Tatjana Strewe, Karl Görnitz und Raphael Haas, trugen die Bläser das Stück „Guamara“ im Stil der Brass-Musik vor. Die traditionell aus Serbien stammende Musikrichtung ist auch bekannt als „Balkan-Brass“. Markus Wolf wagte sich daran anschließend an Bachs „Toccata“ in d-moll. Zum Ende des Abends sang der zwanzigköpfige Chor stimmungsvoll Leonard Cohens „Halleluja“ und Christopher Popp spielte sensationell virtuos am Flügel Ravels „Une barque sur l'ocean“, bevor dann das Bläserensemble mit „Oh du fröhliche“ das gesamte Publikum zum Mitsingen animierte und den musikalischen Abend ausklingen ließ.
Für die gezeigte Leistung und das anerkennenswerte Engagement bedankte sich die Schulleitung bei allen Schülerinnen und Schülern, die zum Gelingen dieses musikalischen Abends beigetragen hatten. Doch der größte Dank des Künstlers ist und bleibt der Applaus seines Publikums. Und davon gab es reichlich! Wir danken für diesen Abend und freuen uns auf ein Wiedersehen im kommenden Jahr.