Oscar Walcker wurde am 01. Januar 1869 in Ludwigsburg geboren. Als Sohn eines Orgelbauers schlug auch er diesen beruflichen Weg ein, und begann mit 16 Jahren eine Lehre zum Orgelbauer im Betrieb seines Vaters. Nach seiner Gesellenprüfung stieg er in den elterlichen Betrieb ein und übernahm diesen ab dem Jahr 1916. Seine kaufmännischen Fähigkeiten ließen ihn nach und nach über Mitinhaber zum alleinigen Besitzer der Orgelbaufirma werden. Oscar Walcker setzte sich mit der Gewerbeschule in Ludwigsburg in Verbindung und beschloss, eine überregionale Meisterschule ins Leben zu rufen.
Oscar Walcker war einer der ersten "global player" in seiner Branche, vergaß dabei aber sein Umfeld nicht. Kommunalpolitisch war er sehr rege und setzte sich auch hier für die berufliche Aus- und Weiterbildung ein. Er warb für sein Unternehmen und den ganzen handwerklichen Bereich durch Organisation von regionalen und überregionalen Ausstellungen. Trotz seines herausragenden politischen Engagements konnte er den Machthabern nach 1933 widerstehen.
Bei der Namensgebung der damals neuen Berufsschule in der Hohenzollernstraße war auch Oscar Walcker im Gespräch, wurde aber von dem damals noch lebenden Carl Schäfer verdrängt. Am 1. Januar 1947 bekam Walcker das Ehrenbürgerrecht der Stadt Ludwigsburg verliehen und nur ein Jahr später am 4. September 1948 starb er mit 79 Jahren in seiner Geburtststadt Ludwigsburg.