Die Geschichte der OSCAR-WALCKER-SCHULE

Von der Sonntagsschule zum modernen Bildungscampus

Von der einfachen Sonntagsschule zur modernen, vielseitigen Bildungseinrichtung– die Geschichte der OSCAR-WALCKER-SCHULE spiegelt fast zwei Jahrhunderte Bildungsgeschichte wider. Mit ihrer einzigartigen Expertise im Musikinstrumentenbau, dem Fokus auf zukunftsfähige Berufsfelder und einem kontinuierlichen Modernisierungsprozess bleibt die Schule ihrer Tradition treu: qualitativ hochwertige Bildung mit praktischem Bezug für die Handwerkerinnen und Handwerker von morgen.

Entdecken Sie die Geschichte der OSCAR-WALCKER-SCHULE! Tauchen Sie ein in fast 200 Jahre Bildungstradition und erfahren Sie mehr über die Entwicklung der beruflichen Schule. Ein spannendes Stück Ludwigsburger Bildungsgeschichte erwartet Sie!


1 Historische Wurzeln (1825-1957)

­­Die Geschichte unserer Schule reicht fast 200 Jahre zurück. Was 1825 als bescheidene "freiwillige Sonntags-Gewerbeschule" begann, entwickelte sich kontinuierlich weiter: 1854 entstand die "Gewerbliche Fortbildungsschule im werktäglichen Unterricht", und 1909 erfolgte ein entscheidender Modernisierungsschritt– der Abendunterricht wurde durch eine fachlich gegliederte Berufsschule mit Tagesunterricht ersetzt.

Besonders bemerkenswert: Schon zwischen 1926 und 1929 wurde praktischer Werkstatt-Unterricht für Maler, Zimmerer und Friseure eingeführt– ein damals fortschrittliches Konzept. 1938 erhielt die Einrichtung die Bezeichnung "Gewerbliche Berufsschule mit Fachschule für Orgelbau", und 1940 folgte die prestigeträchtige Anerkennung als "Meisterschule für Orgel-, Harmonium- und Klavierbau"– ein Grundstein für unsere heutige Expertise im Musikinstrumentenbau.


 

2 Geburt der OSCAR-WALCKER-SCHULE (1957-2001)

Ein Wendepunkt kam 1957 mit der Teilung der Gewerblichen Schule Ludwigsburg in zwei eigenständige Institutionen: die Gewerbliche Schule I (heute Carl-Schaefer-Schule) und die Gewerbliche Schule II – unsere heutige OSCAR-WALCKER-SCHULE. Nach dem Bezug eines Neubaus an der Hohenzollernstraße (1958) und der Übernahme der Trägerschaft durch den Landkreis (1970) folgte 1974 unter der Leitung von Dr. König der Umzug in das neue Berufliche Schulzentrum am Römerhügelweg– unser heutiger Standort.

Die Schule expandierte stetig: 1969 wurden Berufsfachschulen für Farbtechnik, Bautechnik und Körperpflege eingerichtet, 1978 entwickelten sich unter Schulleiter Rolf Gerisch (ab 1982) die Landesfachklassen für Musikinstrumentenbau zu bundesoffenen Landesfachklassen– ein Alleinstellungsmerkmal, das bis heute Bestand hat.

Während der Leitung von Werner Mohn (ab 1991) wurde 1995/96 das berufsfeldübergreifende Zusatzangebot "Management im Handwerksbetrieb" eingeführt. Der Kreistagsbeschluss zu Umbau und Erweiterung des Schulzentrums (1997) leitete eine Phase der baulichen Modernisierung ein. Im Jahr 2001 erhielt die Gewerbliche Schule II schließlich ihren heutigen Namen: OSCAR-WALCKER-SCHULE – benannt nach dem bedeutenden Orgelbaumeister, dessen Expertise und Handwerkskunst die Schule bis heute inspiriert.


 

3 Moderne Entwicklung und Profilbildung (2006-2017)

Mit der Übernahme der Schulleitung durch Andreas Moser im Jahr 2006 durchlief die OSCAR-WALCKER-SCHULE eine Phase intensiver Modernisierung und Profilschärfung. Neue Bildungsgänge, wie die zweijährige Berufsfachschule Farb- und Holztechnik (2006), das Berufseinstiegsjahr (2007) und das dreijährige duale Berufskolleg für Farbtechnik und Raumgestaltung (2011/12) erweiterten das Angebot.

Ein Meilenstein war die Einrichtung des Technischen Gymnasiums mit Profil Umwelttechnik (TGU) im Schuljahr 2012/13. In dieser Phase entstanden auch Bildungspartnerschaften mit Unternehmen, wie LSU Schäberle und WZG Möglingen.

Die Schule reagierte flexibel auf gesellschaftliche Entwicklungen und richtete 2013/14 VABO-Klassen (Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen) ein. Besonders hervorzuheben ist die Aufnahme des Orgelbaus und der Orgelmusik in die UNESCO-Liste des Immateriellen Kulturerbes im Jahr 2017– eine indirekte Auszeichnung für die OSCAR-WALCKER-SCHULE, an der das Orgelbauhandwerk in der Berufsschule gelehrt wird. Der Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier im selben Jahr unterstrich die überregionale Bedeutung unserer Bildungseinrichtung.


 

4 Gegenwart und Zukunft (2017-heute)

Die letzten Jahre waren geprägt von weiterer Profilschärfung und wichtigen Kooperationen. Die Schule erhielt die Zertifizierung "Gesunde Schule" (2018/19), startete in die Ausbildungsvorbereitung dual (AVdual) mit zunächst drei Klassen (2019/20) und begann 2020 mit umfassenden Umbaumaßnahmen zur Neugestaltung des Haupteingangs und Schüleraufenthaltsbereichs. Zudem schloss sie wichtige Bildungskooperationen mit der Theodor-Heuss-Realschule Kornwestheim (2017) und der Theodor-Heuglin-Schule Ditzingen (2018), um Schülerinnen und Schüler beim Eintritt in das Berufsleben oder in eine weiterführende Schule stärker unterstützen zu können.

Mit dem Wechsel in der Schulleitung zu Sabine Haveneth (2022) begann ein neues Kapitel in der Schulgeschichte. Unter ihrer Leitung wurden bedeutsame neue Partnerschaften geschlossen: mit dem Pädagogisch-kulturellen Centrum ehemalige Synagoge Freudental, mit der beruflichen Schule BTP CFA Drôme Ardèche in Livron-sur-Drôme (Frankreich) und mit der Firma Züblin. Die erneute Zertifizierung als "Gesunde Schule" im Teilbereich Prävention/Sucht (2023/24) bestätigt den ganzheitlichen Bildungsansatz der Schule.

Aktuell übernimmt die OSCAR-WALCKER-SCHULE die koordinierende Schulleitung des Campus Römerhügelweg (2024/25) und gestaltet damit aktiv die Zukunft der beruflichen Bildung in der Region.